Naturfarbenhersteller sammeln Daten für die erste umfassende Datenbank über nachhaltiges Bauen

Berlin – Der Baubereich setzt seit etwa 30 Jahren verstärkt auf Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen. Ihre positiven Einflüsse auf Baukosten, Energiebilanz und Ökologie sind allgemein anerkannt. Doch für den Nachweis dieser Vorteile über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerkes fehlen bisher die Basisdaten. Sie werden jetzt in einem bundesweiten Forschungsprojekt erfasst, an dem sich auch der Eingetragene Verband der Naturfarbenhersteller (enav) mit Sitz in Berlin beteiligt. Die Mitgliedsunternehmen liefern für die Datenbank, die erstmals die langfristige Ökobilanz von Baustoffen aus nachwachsenden Rohstoffen analysiert, die notwendigen Informationen zum Thema Oberflächenbeschichtungen.

Durch die Beteiligung am Forschungsvorhaben, das von der Gesellschaft für ökologische Produkte koordiniert wird, erhoffen sich die Naturfarbenhersteller Impulse für ihr Produktsegment, das einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Rohstoffverwertung leistet. Im Bausektor, einer der größten Materialverbraucher in der deutschen Volkswirtschaft, unterstützen Naturfarben eine Umwelt schonende Kreislaufwirtschaft. Das Bewusstsein für die ökologischen Vorteile von Bauprodukten aus nachwachsenden Rohstoffen ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Für den großen Durchbruch fehlt es bis heute jedoch an lückenlosen Sachbilanzdaten. Das Forschungsprojekt wird deshalb in enger Zusammenarbeit mit Partnern wie dem Eingetragenen Verband der Naturfarbenhersteller die notwendigen Basisinformationen aus der Produktion sammeln, mit Zahlenmaterial aus der Literatur verifizieren und in eine Datenbank eingeben. Diese soll Bauherren, Planern und Architekten die Entscheidung für den Einsatz ökologischer Baustoffe erleichtern.

Die neue Datenbank wird Aufschlüsse über die ökologischen Vorteile von Baumaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen geben und Informationen über die Energiebilanz, die Wartungs- und Pflegeleichtigkeit sowie die positiven Auswirkungen auf die Kosten liefern. Erfasst werden Daten über Dämmstoffe, Fußbodenbeläge, Holz und Holzwerkstoffe, Dichtungsbahnen und Beschichtungen. Erstmals wird es nach Fertigstellung des Programms möglich sein, bereits bei der Bauplanung Aussagen über die Kosten, den Energiebedarf sowie die Ökologie einer Maßnahme während ihres gesamten Lebenszyklus zu treffen.

Die Projektleitung erhofft sich dadurch eine Stärkung der Ressourcen schonenden, Umwelt entlastenden Bauweise. Sie dient nicht nur der Ökologie, sondern auch der deutschen Wirtschaft, ist der Verein der Naturfarbenhersteller überzeugt. Durch den Einsatz einheimischer Rohstoffe im Bausektor erschließt sich nach Ansicht der Mitglieder ein Massenmarkt, der nicht nur Arbeitsplätze sichert, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Land- und Forstwirtschaft sowie der vor- und nachgelagerten Bereiche stärkt.

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