Stabilisierung auf niedrigem Niveau
Die kleinen Betriebe mit weniger als fünf Mitarbeitern müssen künftig besonders aufpassen. Die Quote und Rentabilität des Eigenkapitals haben sich erheblich verschlechtert. Zugelegt hat die nächst größere Betriebsklasse II. Nur große Betriebe erzielten in den letzten beiden Jahren gute Renditen.
Am Ende bleibt im Durchschnitt aller Betriebsklassen ein Minus von 0,5 Prozent beim kalkulatorischen Betriebsergebnis. Dennoch: Nachdem gerade Betriebe zwischen fünf und zehn Mitarbeitern beim letzten Vergleich schlecht abschnitten, hat sich ihre Situation verbessert. So stieg deren Eigenkapitalquote von besorgniserregenden 5,9 Prozent im Jahr 2000 auf nunmehr 17,2 Prozent. Durchschnittlich hat sich die Eigenkapitalquote um 2,3 Prozent auf 19 Prozent verbessert.
„Diese positive Entwicklung muss hoch bewertet werden. Das Eigenkapital gibt dem Betrieb Sicherheit und Stabilität“, so Manfred Neue, Geschäftsführer des Fachverbandes Holz und Kunststoff Mecklenburg-Vorpommern und federführend bei der Durchführung des Bundesbetriebsvergleiches. Wie in den Jahren zuvor konnten nur größere Betriebe ab 20 Beschäftigten gute Renditen ihres eingesetzten Eigenkapitals erreichen. Die Klasse III mit zehn bis 20 Beschäftigten rutsche hier in die
Minuszone, nachdem sie vor zwei Jahren mit knapp 15 Prozent noch weitaus bessere Renditen beim Eigenkapital erzielen konnte. Weitere Ergebnisse: Der Rohgewinn ist in allen Größenklassen gestiegen. Die Gesamtumsätze konnten nur die großen Betriebe der Klasse IV (ab 20 Beschäftigten) steigern. Kleinere Betriebe kämpfen gegen Umsatzrückgänge. Die Betriebsleistung und Wertschöpfung je Beschäftigen sind weiter gestiegen. Dies gilt auch für die Wertschöpfung je Fertigungslohnstunde. „Die Betriebe haben zum einen die Möglichkeiten zur Rationalisierung erfolgreich genutzt. Zum anderen zeigt dies auch deutlich, dass die gut ausgebildeten Facharbeiter in unserem Handwerk auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten dem Leistungs- und Erfolgsdruck standhalten“, so Dr. Norbert Kingel, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Holz und Kunststoff.
Bereits zum 17. Mal bringt der bundesweite Betriebsvergleich die entscheidenden Kennziffern ans Licht und zeigt die Tendenzen auf. Der Betriebsvergleich dokumentiert nicht nur die wirtschaftliche Situation der Betriebe, sondern bietet vor allem die Möglichkeit, eigene unternehmerische Entscheidungen zielsicherer zu treffen. Die ermittelten Werte wie der durchschnittliche Gemeinkostensatz von 266,3 Prozent oder der Stundenverrechungssatz von 46,23 Euro helfen dabei. Beide Kenngrößen sind um über zehn Prozent gestiegen. Allerdings: Entscheidend ist immer noch die eigene wirtschaftliche Situation, die Werte des Betriebsvergleiches sind nur Orientierungspunkte.
Eine echte Controlling-Möglichkeit hat der Betrieb durch die Auswertungsbroschüre. Mit deren Hilfe sind die eigenen Kennziffern leicht zu ermitteln und geben dadurch einen Überblick der Situation des Unternehmens. Innungsbetriebe erhalten zur wirtschaftlichen Auswertung Unterstützung von den Innungsverbänden. „Der jetzt vorliegende aktuelle Kennziffernvergleich bildet die Grundlage für die Vorbereitung auf das zukünftige Ratingverfahren der Banken nach Basel II“, so Neue.
Die Broschüre zum Bundesbetriebsvergleich ist zum Preis von 3,20 Euro zzgl. MWSt. und Versandkosten über die Service und Produkt GmbH zu beziehen. Die Adresse: Littenstraße 10, 10179 Berlin, Tel. 030/279070-9, Fax 030/279070-60, E-Mail: info@hkh.de, Internet: www.hkh.de
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Betriebe mit fünf bis zehn Mitarbeitern haben deutlich ihre Eigenkapitalquote verbessert. Foto: Härtel
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