28 namhafte Unternehmen, Fachverbände und Institute erarbeiten Konsenspapier: Plädoyer für veränderte Gebäudebelüftung
Wuppertal. Moderne energieeffiziente Bauten sind in der Regel mit einem nahezu luftdichten Baukörper versehen, damit Wärme nicht ungewollt entweicht. Was sich in Energiebilanzen positiv darstellt, kann andererseits ein neues Problem mit sich bringen: Schimmelpilzbildung durch fehlende Lüftung oder falsches Lüften. 28 namhafte Vertreter aus Wohnungswirtschaft, Forschung und privater Wirtschaft haben daher unter Moderation der Energieagentur NRW ein Papier erarbeitet: Sie mahnen gemeinsam ein anderes Lüftungsverhalten und den Einsatz von Lüftungssystemen an. Es gelte, sich des Themas Lüftung schon in der Gebäudeplanung, der Haustechnik und durch ein verändertes Nutzerverhalten anzunehmen. Veränderte Lebensgewohnheiten und erhöhte Luftdichtheit von Gebäuden könnten zum Problemthema für das
gesunde Wohnen werden.
Auf Initiative der Energieagentur NRW haben sich die Experten auf ein Konsenspapier zur Lüftung von Gebäuden geeinigt. Hier wird ein neuer Umgang mit Lüftung vor allem in sanierten und modernen energieeffizienten Bauten gefordert. Die Experten verständigten sich darauf, dass bedingt durch die vom Gesetzgeber und den Regeln der Technik geforderte hohe Luftdichtigkeit der Gebäude eine hohe Luftqualität lediglich durch Lüftungssysteme garantiert werden kann. Dipl.-Ing Joachim Decker von der Energieagentur NRW: "Die heutigen Lebensgewohnheiten erlauben häufig keine ausreichende Fensterlüftung mehr." Beides zusammen, mangelnde Lüftung und hohe Luftdichtheit der Gebäude, habe negative Auswirkungen auf die Gebäude und die Gesundheit der Bewohner. "So erhöht sich beispielsweise die Gefahr von Schimmelpilzbildung", so Decker.
Zu den Unterzeichnern des Konsenspapiers gehören u.a.: Technische Universität Dresden, Technische Universität München, Fraunhofer Institut für Bauphysik, Europäisches Testzentrum für Wohnungslüftungsgeräte TZWL, Öko-Zentrum NRW, Passivhaus-Institut, Niedrig-Energie-Institut, Solar-Institut Jülich, Fachverband Luftdichtheit im Bauwesen, Institut für Erhaltung und Modernisierung von Bauwerken, FIRU Forschungsinstitut für integrative Raumluftqualität und Umwelttechnologie, Katalyse - Institut für angewandte Umweltforschung, Fachverband Sanitär-Heizung-Kilma Nordrhein-Westfalen, ThyssenKrupp Wohnimmobilien, THS - Treuhandstelle, Bielefelder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft, sowie zahlreiche Ingenieur-Büros und Hersteller. Unternehmen und Verbände haben die Möglichkeit, ihre Unterstützung auf der Internet-Seite der Energieagentur NRW (www.ea-nrw.de) zu dokumentieren.
Zudem kann auf der Internetseite das Konsenspapier eingesehen werden.
Fragen/Meinung/Nachricht an den Autor:
|
|