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Möbelindustrie leidet unter Kaufzurückhaltung

Die deutsche Möbelindustrie befindet sich derzeit in einer ihrer schwierigsten Phasen der letzten Jahrzehnte. Kurzarbeit, Betriebsstillegungen oder gar Insolvenzen sind die untrüglichen Zeichen eines schmerzhaften Konsolidierungsprozesses und die Folgen von Rezession, Kaufzurückhaltung und Flaute am Bau. Diese düstere Lage vieler Hersteller spiegelt sich selbstverständlich auch in den aggregierten Zahlen des Statistischen Bundesamtes, die jetzt für den Monat März und damit das erste Quartal 2002 vorliegen, wider.

Für die Möbelindustrie verlief sowohl der Monat März als auch das gesamte erste Quartal alles andere als zufriedenstellend. Waren schon der Januar und Februar mit Rückgängen von 5 bzw. 10 Prozent deutlich schlechter verlaufen als im Jahr zuvor, ging es im März mit 15 Prozent nochmals verschärft bergab. In der Summe wurden in den ersten drei Monaten des Jahres Möbel im Wert von 5,2 Milliarden Euro umgesetzt und damit knapp 11 Prozent weniger als im ersten Quartal 2001. Federn lassen mussten sämtliche Teilsparten der Möbelindustrie, wobei die Hersteller von Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbeln mit einem Rückgang von knapp 17 Prozent besonders hart getroffen waren. Deutliche Rückschläge gab es auch für die Hersteller von Büro- und Ladenmöbeln, die zwischen Januar und März 11 Prozent weniger umsetzten. Sitzmöbel lagen mit 8,3 Prozent und Küchenmöbel mit 7,4 Prozent im Minus. Lediglich die Matratzenhersteller konnten ihre Umsätze gegen den Trend um knapp 7 Prozent steigern.

Die Zahl der Betriebe ging in der gesamten Möbelindustrie im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres 2001 um 3,7 Prozent auf 1.353 mit mehr als 20 Beschäftigten zurück. Auch die Zahl der Beschäftigten sank um 4,4 Prozent auf 153.000 Arbeiter und Angestellte.

Bei der Suche nach einem Ausweg aus der Misere ist guter Rat teuer. Das Warten auf eine Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch die Politik, funktioniert seit Jahren nicht mehr. Und selbst wenn man aus Erfahrung weiß, dass auf jede Rezession auch wieder ein Aufschwung folgt, und selbst dann, wenn man davon ausgeht, dass die Politik irgendwann die Rahmenbedingungen für die Unternehmen verbessern wird, sind wir als Branche schon jetzt zum Handeln aufgefordert.

Schon seit Jahren verkauft die deutsche Möbelwirtschaft ihre qualitativ hochwertigen, innovativen Produkte deutlich unter Wert. Wir befinden uns mehr im Kampf untereinander (Industrie – Handel und Handel – Handel) als im Kampf um die Gunst der Verbraucher. Die Flut von Prospekten, die täglich aus den Tageszeitungen flattern, sind Ausdruck einer Strategie, die die Branche mehr oder weniger schnell in den Ruin treibt und uns im Wettbewerb mit der Reiseindustrie, dem Elektronik- oder Versicherungssektor deutlich in`s Hintertreffen bringt. Solange wir ausschließlich auf das Preisargument setzen und dabei nur mit durchgestrichenen Rotstiftpreisen Aufmerksamkeit erregen, wird der Verbraucher im Möbel immer mehr eine billige Austauschware und nicht das Kulturgut Möbel sehen. Aber nicht nur gegenüber dem Verbraucher positionieren wir uns damit denkbar schlecht. Hinzu kommt, dass wir uns so in einen Teufelskreis begeben haben, durch den die zum wirtschaftlichen Überleben notwendige Rendite immer weiter reduziert wird und die Eigenkapitalquote bedrohlich schrumpft.

Die aktuelle Diskussion um die verschärften Eigenkapitalrichtlinien von Banken (Basel II) zeigt aber, wie wichtig eine ausreichende Eigenkapitalbasis ist. Zum einen als Polster für wirtschaftliche Schwächephasen, zum anderen als Argument bei der Verhandlung für günstige Kreditkonditionen und vor allen Dingen, als Basis für dringend notwendige Investitionen in der Produktion und im Design. Derzeit liegt die Eigenkapitalquote der Möbelindustrie bei durchschnittlich rund acht Prozent, die Renditesituation ist katastrophal: sie beträgt im Durchschnitt weniger als ein Prozent. Damit kann keiner langfristig wirtschaften, zumal die jetzt abgeschlossenen Tarifverträge die Kosten zunächst noch einmal erhöhen werden.

Zwei Dinge sind jetzt zu tun: der gnadenlose Preiskampf innerhalb der Branche muss gestoppt werden und beim Verbraucher muss eine neue Lust am Möbelkauf geweckt werden. Das Möbel muss für den Verbraucher eine neue Wertigkeit erfahren, Möbel müssen als etwas begehrenswertes dargestellt werden – was sie im übrigen auch sind. Möbel sind heute mehr als Mittel zum Zweck. Funktionalität, Mehrwert und Komfort werden großgeschrieben.


Gute und schöne Möbel werten die eigenen vier Wände auf und sind ein wesentlicher Wohlfühlfaktor.

Deshalb müssen wir künftig weniger den Preis als vielmehr das gute Design, die Funktionalität und Qualität unserer Möbel in den Vordergrund stellen und so das Bewusstsein der Verbraucher zu unseren Gunsten verändern. Auch deshalb startet die Möbelwirtschaft in Kürze die breit angelegte TV-Gemeinschaftswerbung „Neue Möbel wirken Wunder“. Ziel dabei ist, die Wettbewerbsfähigkeit der Möbelbranche gegenüber den Konkurrenten (Auto, Touristik, Unterhaltungsindustrie, Versicherungen etc.) zu steigern und das Image von Wohnen und Einrichten zu erhöhen. Die Wertigkeit von Wohnen/Möbeln soll dabei besonders herausgestellt werden. Die Kampagne wird paritätisch von Industrie und Handel finanziert werden.

Datum: 06.08.2002
Autor: Verband der Deutschen Möbelindustrie e.V.
Ansprechpartner: Dirk-Uwe Klaas
Straße: Flutgraben 2
Ort: D-53604 Bad Honnef
Telefon: +49 (0) 2224 / 93 77 - 0
Fax: +49 (0) 2224 / 93 77 - 77
E-Mail info@hdh-ev.de
Internet: www.hdh-ev.de

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Die Ausfuhren der deutschen Möbelindustrie gingen im vergangenen Jahr geringfügig um 56,2 Mio. € auf 4,88 Mrd. € gegenüber dem Jahr 2000 zurück. Dies entspricht einer Exportquote von 21,9 Prozent.


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