Im Zuge der CE-KennÂzeichnungspflicht müssen Tischler und Schreiner die von ihnen hergestellten Fenster einer WerksÂeigeÂnen Produktionskontrolle (WPK) unterziehen. Ein MusÂterhandbuch, kombiniert mit einer Schulung, vermittelt das nötige Know-how. Der Bundesverband Holz und Kunststoff (BHKH) und seine Landesverbände haben das Konzept zuÂsammen mit dem Institut für Betriebs- und Arbeitstechnik des TischlerÂhandwerks (iBAT) und dem Landesfachverband Glas Fenster Fassade Baden-Württemberg entwickelt. Der Startschuss fällt im Sommer dieses Jahres.
Hintergrund ist die Produktnorm prEN 14351-1 für Fenster und Außentüren. Das Europäische Komitee für Normung (CEN) hat diese verbindliche Grundlage vor kurzem verabschiedet. Sie reÂgelt die Einführung des CE-Zeichens für die entsprechenden BauÂproÂdukte und verlangt ausdrücklich eine WPK. Damit stehen auch Tischler und Schreiner, die Fenster oder Außentüren herstellen, in der Pflicht. Die Verbändelösung soll sie darin unterstützen.
BHKH-Hauptgeschäftsführerin Dr. Bettina Wehrisch beschreibt den Nutzen von Handbuch und Schulung so: "Das kombinierte Konzept versetzt unsere Betriebe in die Lage, die AnforderunÂgen der verbindlich vorgeschriebenen WPK optimal zu erfüllen. Wir haben es am Beispiel Fenster ausgearbeitet." Die WPK sieht unter andeÂrem eine Wareneingangs- und eine Endkontrolle vor. Dazu komÂmen mögliche Korrekturmaßnahmen sowie umfangÂreiche DokuÂmentationspflichten. Außerdem muss der Betrieb einen VerantÂwortlichen für die WPK benennen. So soll sicherÂgestellt werden, dass die Leistungseigenschaften des Fensters eingehalten werÂden, die der Betrieb bei der CE-KennÂzeichnung angibt.
Das Musterhandbuch erscheint im Sommer dieses Jahres. Es ist modular aufgebaut und verdeutlicht zunächst die grundlegenden Fakten zur CE-Kennzeichnung. Im Folgenden beschreibt es die WPK, benennt ihre Anforderungen in Form von detaillierten ArÂbeits- und Prüfanweisungen und hilft mit Check-Listen weiter.
Auch die Schulungen starten im Sommer dieses Jahres. Den Teilnehmern wird das HandÂbuch erläutert und seine AnwenÂdung. Wird die WPK anschließend vor Ort umÂgesetzt, erhalten die Betriebsinhaber auf Wunsch fachÂmännische Unterstützung von ihren Landesverbänden. Das Handbuch enthält eine Liste der jeweiligen AnsprechÂpartner.
"Es war uns wichtig, dass sich die Betriebe noch vor Beginn der Koexistenzphase auf die anstehenden Pflichten vorbereiten könÂnen", erklärt Wehrisch. Die Koexistenzphase für Fenster und Außentüren beginnt voraussichtlich im Herbst 2006. Die genauen Daten stehen fest, wenn die Norm im Europäischen Amtsblatt veröffentlicht wird.
Innerhalb der Koexistenzphase ist es den Betrieben freigestellt, die von ihnen produzierten Fenster und Außentüren mit dem CE-Zeichen zu versehen oder nicht. Nach Ablauf dieser Phase wird die CE-Kennzeichnung verbindlich.
Weitere Informationen zum Handbuch und zu den Seminaren erhalten Interessierte bei der Service-Tochter des BHKH:
HKH Service + Produkt GmbH
Marion Löscher
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