Eine weitere Steigerung der Materialität ist der Resopal GmbH, Groß-Umstadt, mit dem Produkt Resopal hoch zwei (RESOPAL2) gelungen. Seine Wirkung und die Einsatzmöglichkeiten zeigte das Unternehmen auf der Interzum vom 29. April bis 3. Mai 2005 in Köln.

Ein neues technisches Verfahren ermöglicht es dem Hersteller von dekorativen Schichtstoffen, zwei völlig verschiedene Materialien homogen in einer Oberfläche fugen- und nahtlos miteinander zu verbinden. Ein gedrucktes Materialbild wie etwa Holz wird mit einer echten Metallfolie gleichzeitig verpresst. Die Probleme, die normalerweise ein Stoß beim Zusammenfügen oder Übereinanderlegen unterschiedlicher Materialien verursacht, entfallen.

In der Kombination der beiden völlig verschiedenen Werkstoffe, zeigt Resopal, wie sie sich in ihrer Wirkung gegenseitig potenzieren. Wo jedes Element für sich allein schon für eine einzigartige Sinnlichkeit steht, verstärkt die unmittelbare Nähe zu seinem Kontrast die typischen Materialeigenschaften zusätzlich. Ästhetisch gesehen gewinnt das natürlich gewachsene, lebendige, warme und mattfarbene Holz in der Konfrontation mit seinem Gegenteil, dem perfekt geglätteten, glänzenden und kühlen Metall, weiter an Lebendigkeit und Wärme. Umgekehrt nutzt das Metall die Anwesenheit des Holzes, um Glanz, Härte und Kühle zu betonen. Beide Materialien kommentieren sich gegenseitig und steigern einander in ihrer sinnlichen Erscheinung.

RESOPAL2 eignet sich insbesondere für die Beschichtung von Türen. Es wertet sie nicht nur optisch sinnlich auf, sondern verleiht ihnen eine höhere Wertigkeit und Solidität. Formal ist jede Konfiguration machbar: ein einfacher Metallstreifen auf Anschlag- oder Griffseite, in der Mitte oder horizontal am unteren Ende der Tür als Stoßschutz – Resopal fertigt nach Wunsch. Jedoch nicht ohne die Empfehlung, dass die Oberfläche erst durch die Reduktion von Form und Funktion stärker in den Blickpunkt rückt. Erst die auf die notwendigen Konturen reduzierten Formen ermöglichen die Wahrnehmung der Materialität, der Sinnlichkeit der Oberfläche, und sie steigern die Lust aufs Anschauen und Anfassen.

Die Integration von Metall in RESOPAL2 wertet nicht nur Türen auf, sondern eröffnet vollkommen neue Gestaltungswelten für Tische und alle anderen Produkte, bei denen ein Materialmix bisher nur sehr schwierig oder überhaupt nicht zu realisieren war. RESOPAL2-Motive, beispielsweise in Bistrotischplatten verarbeitet, können die neue Speisekarte vorstellen, für ein Unternehmen werben, die Orientierung beim Essen erleichtern, zu einem Mühle-Spiel anregen, zum Malen und Schreiben motivieren oder einfach nur zum Betrachten einladen. RESOPAL2 ist die neue Potenz der Materialität – und der Möglichkeiten.

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